Heute vertiefen wir vormittags im Atelier unser Wissen über das Auge. Außerdem gibt es Übungen zum plastischen Darstellen: Formlinien und Schattenformen erfassen.
Als erstes bauen wir uns ein einfaches Plastilinmodell, das enorm viel über die plastische Form des Auges vermitteln kann. Jeder Kursteilnehmer hat dannn sein eigenes Modell und kann es aus verschiedenen Richtungen skizzieren.
- Wie legen sich die Augenlider über den Augapfel?
- was sehe ich jeweils vom Lid, von vorne, in Seitansicht?
- Wo sammelt sich Schatten, wohin fällt das Licht?
Mit Büchern bearbeiten wir in Partnering oder Kleingruppe Fragen zur Anatomie des Auges, aber auch zeichnerisch-künstlerische Lösungen: wie wird das Auge von verschiedenen Künstlern und in verschiedenen Techniken und Stilrichtungen dargestellt ?
Mir ist es aber grade bei den anatomischen Grundlagen wichtig, daß man sie mehr erfährt, als nur liest. Das theoretische Verstehen ist mir wichtig ( Anatomie war immer schon ein Steckenpferd für mich) – aber das Anfassen und herumspielen mit den anatomischen Formen bringt für das tiefere Verstehen und Be-Greifen mehr – und damit auch für die künstlerische Umsetzung !
A propos „Herumspielen“: das kommt auch nicht zu kurz in dieser Gruppe….
Dann zeichnet jede noch ein Auge – wahlweise an der Staffelei im Spiegel das eigene Auge. Oder wenn man es etwas leichter haben will, nach einem Foto.
Hier hat die Zeichnerin ihr eigenes Auge mit Bleistift und weißer Kreide auf grauem Papier gezeichnet. Diese alte Handzeichnungstechnik heißt „Chiaroscuro“ (italienisch „hell-dunkel). Man zeichnet dabei, von einem mittleren Tonwert ausgehend, zunächst nach dunkel ( hier mit Bleistift, könnte aber auch Zeichenkohle oder ein anderes dunkles Pigment sein). Danach setzt man mit Weiß die Lichter auf.
Chiaroscuro erzielt mit relativ einfachen Mitteln eine erstaunlich große Wirkung. Die Zeichnerin hat größere Kontraste zu Verfügung als bei einem Bleistiftzeichnung auf weißem Papier. Und durch das Weiß wächst uns die plastische Form optisch entgegen. Chiaroscuro bildet einen ersten Übergang von der Zeichnung zur Malerei.
Am Nachmittag gehen wir ins Café Dankl in der Valleystraße, und zeichnen erst dort uns gegenseitig oder andere Gäste – mit besonderem „Augenmerk“, hihi.
Danach verteilen wir uns im Park neben dem Café ( es ist immer gut, wenn man sowas in der Nähe hat : Coffee in – Coffee out …) zum freien Skizzieren von Menschen. Ich gehe dabei immer wieder die Runde, und helfe jeder individuell weiter.
hat was, bin von solchen Künstlern immer beeindruckt
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